Raspberry Pi Zero WH

Raspberry Pi Zero WH

• ein Computer, der für jeden bezahlbar ist
• sicheres Experimentieren mit Computern
• lizenzfreie Computeranwendungen für Schüler

Der Kleine kann fast so viel wie die Großen

Der Pi Zero WH stellt die fertige Weiterentwicklung des legendären Raspberry Pi A dar. Genauso wie dieser verwendet er einen BCM2835-ARM-Prozessor. Allerdings ist der beim Pi Zero auf 1 GHz hochgetaktet. Mit den 512 MB RAM musst Du sehr sparsam umgehen. Der Speicher stellt neben dem USB-2.0-Port (480 Mbit/s brutto Datenrate) auf dem SoC das wirkliche Nadelöhr dar. Du kannst beliebig große Micro-SD-Karten als Speichermedium verwenden. Auch merkst Du, dass die Faktoren RAM und USB-2.0-Port Geschwindigkeit die Anwendungen des Kleinsten der Raspberry-Pi-Familie stark einschränken. Seine geringe Wärmeentwicklung und maximale 0,7 W Stromverbrauch gleichen das etwas aus.

Ohne Löten, aber mit Hut

Der Zero WH kommt mit einer fertig angelöteten 40-poligen Stiftleiste. Damit kannst Du ihm sofort ohne löten zu müssen einen der vielen HATs aufsetzen und loslegen. Trotz seiner begrenzten Rechenleistung wird der Zero viel eingesetzt. Kunden des britischen HAT Entwicklers Pimoroni.com verwenden ihn gerne, zum Beispiel für den Grow HAT Mini. Damit kann sogar ein kleines Gewächshaus gesteuert werden. Mit einem Audio HAT entlockst Du einem Zero Musik. Das Pirate-Radio-Projekt der Firma Pimoroni wird von Kunden als tolle Anwendung für den Pi Zero gelobt. Es verwandelt ihn in ein Internet-Radio.

Headless wird das Lernen leicht gemacht

Das lästige Geraffel mit Tastatur, Maus und Monitor umgehst Du mit einem Headless-Setup Deines Raspberry Pi. Auf einer frisch eingerichteten Micro-SD-Karte musst Du lediglich einige Zeilen ändern. Das machst Du am Computer Deiner Wahl. Anschließend ist der Pi Zero via SSH oder VNC von einem anderen Computer aus nutzbar. Vorzugsweise verbindet man den Zero mit dem anderen Computern per USB-Kabel. WLAN geht natürlich auch. So kannst Du viele lizenzfreie Anwendungen des Raspberian OS vom eigenen Rechner oder Tablet aus nutzen. Die verschiedenen Lernprogramme und kindgerechten Anwendungen geben jungen Menschen einen tollen Einstieg in die Welt der Computer.

Wenig Platz für viel Peripheriegeräte

Der Pi Zero ist so preisgünstig, weil ihm viele Anschlüsse fehlen. Da hilft auch nicht die angelötete Stiftleiste. Die Micro-USB- und Mini-HDMI-Anschlüsse sind exotisch ausgewählt. Schnell kannst Du den USB-Stromanschluss mit dem für die Peripheriegeräte verwechseln. Kunden von amazon.de kritisierten beispielsweise, dass nur Maus oder Tastatur anschließbar ist. Das kannst Du mit einem zusätzlichen USB-Hub und einen Adapter auf Typ-A-Stecker umgehen. Der USB-Hub benötigt eine eigene Stromversorgung, da der Pi Zero WH in die Knie geht. Auch benötigst Du einen HDMI-Adapter. Sind Dir Peripheriegeräte wichtig, dann wähle einen großen Bruder aus der Raspberry-Pi-Familie.

Über den Autor:

Dr. Michael Danielides ist technisch wissenschaftlicher Berater und Leiter der Astronomiestation Demmin. Er entwickelt selber viele technische Anwendungen und bringt diese mit seinem mobilen Planetarium eduDome® an norddeutsche Schulen.