Das Original Malefiz-Spiel (26737)

Das Original Malefiz-Spiel - unveränderter Klassiker

Seit 1960 hat Ravensburger Malefiz im Programm– ein beachtlicher Erfolg. Das Geheimnis eines der bekanntesten älteren Familienspiele sind die einfachen Regeln kombiniert mit dem Ärgerfaktor. Alle können sofort losspielen und sich gegenseitig hinauswerfen, blockieren und ärgern. Bis irgendwann der Sieger feststeht. Gegenüber Mensch ärgere Dich nicht ist dieses Werk etwas abwechslungsreicher, folgt aber im Wesentlichen ähnlichen Mechanismen. Es eignet sich für 2–4 Personen ab 6 Jahren. Jüngere Kinder können jedoch je nach Entwicklungsstand schon gut mithalten.

Der Mechanismus: Blockade pur!

Der Ablauf entspricht noch immer dem der Erstveröffentlichung. Alle erhalten fünf Figuren am unteren Ende des Spielbrettes. Von dort führen Wege nach oben. Diese verengen sich auf immer weniger Möglichkeiten, bis es nach einem Flaschenhals nur noch links oder rechts gibt. Von dort geht es zum Ziel. Wer an der Reihe ist, würfelt und setzt eine seiner Figuren vorwärts. Wer auf eine gegnerische Figur trifft, wirft diese hinaus und setzt sie auf das Ausgangsfeld zurück.

Blockadesteine als taktisches Element

Wer auf eine Barrikade in Form eines Steins trifft, muss diesen vor dem Vorbeiziehen erst entfernen. Dazu muss der Würfelwurf genau passen. Den Stein darf der Aktive dann beliebig oberhalb der Grundlinie platzieren. Diese Steine stehen anfangs an besonders wichtigen Eckpunkten. Alle müssen diese also erst mühsam aus dem Weg räumen. Doch der Vorteil: Wer das schafft, darf diese Blockade einer gegnerischen Figur auch direkt vor die Nase setzen und ihr den Weg verbauen. Alternativ schützt ein hinter die eigene Figur platzierter Stein vor dem schnellen Rauswurf. Der Weg nach vorn ist frei, hinten müssen die Gegner erst die Steine aus dem Weg räumen. Das schafft einen zumindest kurzfristigen Vorteil. Denn jeder Stein ist schneller wieder vor der Nase der eigenen Figuren, als es einem lieb sein kann.

Showdown mit der 1er-Würfelorgie

So kommt es, wie es kommen muss: Am Ende platzieren die Kontrahenten alle Steine direkt vor den Führenden. Wer zum Zielfeld gelangen will, muss diese also einen nach dem anderen aus dem Weg räumen. Dazu ist häufig genug eine 1 als Würfelergebnis erforderlich. Das ist mühsam und lässt an dieser Stelle das lustige Ärgerspiel zäh wie Kaugummi werden. Klar: Wer zuerst mit einer Figur am Ziel ist, gewinnt bei Malefiz.

Die schnelle Partie

Diese Ausgabe enthält eine Variante mit verkürztem Ablauf. Es gibt weniger Figuren, Felder und Steine sowie sichere Felder. Zusätzlich können geschlagene Figuren nicht unterhalb eines bestimmten Feldes zurückfallen. Das alles beschleunigt den Verlauf enorm, nimmt dem Laufspiel aber auch etwas von seinem Reiz.

Fazit

Es ist lobenswert, dass Ravensburger dieses Werk konsequent im Programm hält. So finden Nostalgiker, Familien mit Großeltern und Kindern sowie der eine oder andere Einsteiger ein sofort erfassbares Vergnügen mit dem gewissen Ärgerfaktor. Dennoch ist die Zeit für solche einfachen und zufallsgesteuerten Mechanismen lange vorbei.

Über den Autor:

Der Journalist und Spielekenner verfasst seit 2001 Rezensionen zu Gesellschaftsspielen. Persönlich mag er am liebsten verzwickte Kartenspiele und klassische Familienspiele, scheut aber dennoch keine komplexen Herausforderungen.